Ist reichlich 'ne Woche her, dass hier was gepostet wurde. Nunja, wir waren auch viel unterwegs in recht entlegenen Ecken. Haben uns hier im Westen zum waschechten budget-camper entwickelt und geschlagene 2X einen richtigen Campingplatz mit Duschen und Kueche und so Maetzchen genutzt. An dem Wochenende 10.-12.05.08 waren wir im Cape Range National Park, am Ningaloo Reef und haben am Camping Platz suedlich von Mandu Mandu (Pilgrammin-irgendwas Beach) genaechtigt, was schlappe 15 $ (9EUR) die Nacht kostete aber zumindest ein sauberes Plumsklo hatte. Wir sind mit allerlei Fischen geschwommen ... nur nicht mit dem Whaleshark. Ja Petra, trotz all deiner Empfehlungen und dem festen Vorhaben, war uns das Geld echt zu schade dafuer. Mit 450 EUR (750 AUD) waeren wir als Familie dabei gewesen. 1 Tag auf See und vielleicht 10 min Schwimmen mit diesen Haien, die noch Kinder sind und bei weitem nicht an die stolze Groesse ihrer Eltern von bis zu 18m heran reichen. Dann waere die Luette (von meiner Seetauglichkeit ganz zu schweigen) womoeglich noch seekrank geworden und keine Chance, das abzubrechen, weil von 17 andere whalesharkgeile Touris mit an Bord gewesen waeren. Nee! Hab zwar eine Weile mit mir gehadert, aber als ich dann mehrere Leute getroffen habe, die von dem Erlebnis enttaeuscht waren, war ich froh, diesem Touri-ripp-off nicht anheim gefallen zu sein! Dafuer haben wir den Lionfish gesehen, den Octopus - ein Meister der tarnung, Korallen in blau und gruen und rosarot in den bizarrsten Formen (wie Kohlblaetter, Gehirnkorallen ...) mit all ihren bunten kleinen Fischchen drumrum, Schildkroeten und Rochen. Ich muss ja gestehen, dass ich manchmal etwas Schiss hatte vor diesen wilden Tieren da im Wasser. Hab gerade auch das Buch von Denise LUSTMOLCH (Moore) gelesen, was von einem Seeungeheuer handelte, dass sich auch super anpassen konnte und war da wohl in meiner Phantasie zu befluegelt. Wir haben uns an unserem vorletzten Tag noch einen Besuch des Aquariums of Western Australia hier in Perth gegoennt (in Sydney sind wir ja bei dem Vorhaben ja ausversehen in der Wildlife World abgeendet) und dort haben wir die ganzen Spezifika der einzelnen Westkuestenabschnitte uns noch einmal hautnah, territorial gegliedert und hinter Glas angesehen. Da hab ich dann auch festgesteltt, dass der ca. 1m lange Fisch, den ich unter einer Koralle gequetscht ausmachen konnte, als wir auf unserem Weg zurueck nach Perth noch einmal am Blowhole noerdlich von Carnarvon geschnorchelt haben, ein Fiddler Ray war (Fiedlerrochen vielleicht auf Deutsch). Ist jedenfalls eine Mischung aus Hai und Rochen, hat den Schwanz und die typischen 4 Kiemenlamellen und die sandpapierartige Haut vom Hai (im Aquarium durften man den sogar anfassen) und ist vorn am Kopf so abgeflacht wie der Rochen (nicht ganz so breit). Das Vieh hat mich echt gegruselt und ich bin dann erstmal von meinem eigentlichen Ziel, den Oktopuss noch einmal zu sehen, abgekommen und weggeschwommen (unter der naechsten Koralle lag aber wieder so'n Oschi!). Sowas sieht man auch erst, wenn man einfach still im Wasser haengt und das ganze mal auf sich wirken laesst, weil sich die Tiere wirklich gut anpassen - camouflashen. Ich hab mich wohl auch bei dem Drift Schnorcheln am Turqoise Bay etwas verkrampft (war mehr damit beschaeftigt, nicht weggeschwemmt zu werden, als mich einfach treiben zu lassen) und hab da echt wenig gesehen.
Wir haben auch wieder recht nette Bekanntschaften gemacht: mit Vanessa und Cliff und deren 3-jaehriger Tochter Cloe, die wir dann auf dem Rueckweg (Sa. 17.05.) in ihrem Zuhause in Geraldton direkt noch besucht haben und mit denen wir einen schoenen betueterten Abend verbracht haben. Waehrend Aimee mit der 3-jaehrigen Cloe ankleiden und Stoeckelschuhe austragen gespielt hat, haben wir uns den selbst gefangenen Crayfish (Krebs) schmecken lassen und ordentlich die Kante gegeben und hatten guten Spass. Die Nacht haben wir in deren Driveway geparkt. Dann Barry und Genny am Rocky Pool, die unsere Kamera-Batterie aufgeladen haben. Und die unzaehligen Deutschen aus Hessen, dem Schwarzwald und von den Schwimmeisterschaften ...
Dann muss ich noch erwaehnen, dass Aimee irgendwann letzte Woche aus ihrem Bett gefallen ist. Sie durfte dann den Rest der Nacht zwischen und schlafen, hat aber offensichtlich gar nix davon mitgekriegt, waehrend wir uns im Dunklen noch Sorgen gemacht haben, ob sie sich ernsthaft was gestossen hat bei dem 1,60m Flug? (Fischi haette sie natuerlich gleich wieder nach oben verfrachtet!) Und ich haben eine einschlaegige Erfahrung mit dem australischen Gesundheitssystem gemacht. Nachdem mir mein rechter Arm zunehmend Probleme bereitete und ich kaum noch einen Pulli ueber Kopf ausziehen konnte, haben wir dann beschlossen, wir machen Gebrauch von unserer Krankenversicherung und gehen mal zum Doc. Die Empfehlung der Einheimischen lautete, gleich ins Hospital zu gehen, da seien alle Doc's vor Ort. Also bin ich am Di, 13.05. ins Carnarvon Hospital. Durfte erstmal 140 AUD berappen und in einem super runtergekuehlten Waretraum warten. Dann wurde ich in eine Art weissen Beichtstuhl gerufen und durften durch ein vergittertes Fenster der Schwester mitteilen, was mein Anliegen war. Anschliessend wurde ich reingerufen, Blutdruck gemessen, Puls und Blutzucker (war wohl im Budget mit abgedeckt, half aber nicht wirklich bei meiner Diagnose). Geschlagene 2h nach meiner Zahlung traf ich dann meine malayische Aerztin, der ich ein paar Armbewegungen vorfuehren durfte und die mir dann eine Entzuendung im rechten Arm attestierte und Painkiller und Voltaren-Gel verschrieb. Das dauerte keine 10min (und haette der Apotheker um die Ecke genausogut hingekriegt). Das Niederschreiben der Diagnose fuer meine Versicherung nahm noch einmal Zeit in Anspruch und das wars dann auch. Ich war stinkesauer, hab's aber auch nicht auf Reihe gekriegt, die Tante zu fragen ob nicht wenigstens noch ein Physiotherapeut mich mal anschauen kann. Hab mich dann 2 Tage mit den vorhandenen ASS gedopt und frueh und abends Voltaren geschmiert. Am Tag nach meiner Wut hab ich dann festgestellt, dass die Diagnose auf den linken Arm ausgestellt war. Naja, wir mussten eh nochmal in Carnarvon vorbei und dann sollten die Penner das korrigieren und mir auch noch den Physiotherapeuten mit reinschreiben, so dass ich den evtl. auch bei der Versicherung abrechnen kann. Da haben wir dann nochmal 2h zugebracht, weil die dumme Schwester nicht in der Lage war, mit ihrem hollaendischen Arzt einen neuen Brief zu schreiben und ihn mir unterschrieben auszuhaendigen ... wollte anfangs sogar nochmal die 140 AUD von mir kassieren. Da bin ich dann echt ausgetickt und die gute Dame sah hinter ihrem Gitter ganz schoen blass aus! Aber Ende gut alles gut: ich hab keine so Schmerzen mehr (bin zwar noch vorsichtig mit manchen Bewegungen) und meine Diagnose stimmt und hat den Physio mit drin! Auch ich moechte noch zum besten geben, dass mir am Sonntag der Fischer ueber meinen rechten Fuss gefahren ist. Aber die Geschichte ist eingentlich ein bisschen laenger und bedarf dem Aufrollen einer gewissen Vorgeschichte, um fuer alle verstaendlich zu werden: Am letzten Tag in Cairns sind wir frueh los, um noch die Hotelbuchungen und Autobuchungen fuer Ayers Rock zu bestaetigen. Wir fahren also zur Esplanade, der Fischer haelt an und meint, ich soll schnell rausspringen, waehrend er mit Aimee Parkplatz sucht. Ich also von meine Van-Hochsitz den Bordstein vemessen und Sprung ... leider war davor noch irgendeine komische Verkehrsinsel auf die Strasse aufgebracht und da bin ich volles Brett drauf geflogen. Resultat: die 3 mittleren rechten Zehen aufgeschuerft, linker grosser Zeh, beide Knie und beide Haende (Schnau... blieb gottseidank verschont, sonst haetten wir nix mehr buchen koennen!) Und wie das so ist mit Schuerfwunden - die bluten schoen! Da hat sich der Fischer ja in Angesicht meines erbaermlichen Zustandes schwer auf die Zunge gebissen und mir sein Mitgefuehl bekundet (er hat natuerlich als es dann schon gut geheilt war immer mal wieder 'ne spitze Bemerkung fallen lassen ... aber ihr kennt ihn ja!) Nach 3 Wochen hatte das Salzwasser dann auch fast alle Grinde weggespuelt (waere vielleicht auch eine gute Therapie fuer den Juergen ?) ausser auf den rechten Zehen. Und da faehrt mir der Fischer drauf, so dass ich dort nochmal 2 nette Blutblasen drunter hab. Und das schaerfste, kein Mitgefuehl at all ... nee, fragt der mich, ob ich nicht meine daemlichen Fuesse unter dem Rad wegnehmen kann!! Dabei wollte ich ihm nur die Kamera (typisches Touri-Drama wohl) reichen, weil er wegen einer auf seiner Seite befindlichen Eidechse angehalten hatte und ich mir nicht sicher war, ob die abgehaun waere, eh ich um das Auto rum bin. Nja, wir scherzen mittlerweile beide drueber, aber da gabs erstmal Zoff! So, ich muss unbedingt China noch kontaktieren. Wahrscheinlich nimmt unsere Reise ein aehnlich obskures Ende, wie sie angefangen hat. Die China-Officials verkaufen naemlich keine Transsib-Tickets, weil alles fuer die Olympiade reserviert werden muss und so muessen wir jetzt noch schauen, wie wir nach Ulan-Bator kommen.
Dienstag, 20. Mai 2008
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